Diagnose und Behandlung des Lipödems
Beim Lipödem handelt es sich um eine chronische Fettverteilungsstörung, bei welcher sich die Fettzellen ungebremst vergrößern. Mit Fortschreiten der Krankheit weiten sich die Fettablagerungen immer stärker aus. Die Fettablagerungen entstehen meist symmetrisch an Oberschenkeln, Hüften, Po, Knieinnenseiten oder Oberarmen, später auch an den Unterarmen und Waden bis hin zu den Fußgelenken. Lipödeme treten fast ausschließlich bei Frauen und infolge einer Hormon-Umstellung des Körpers auf. In etwa 10 Prozent der Frauen sind betroffen und haben mit den Folgen der Fettverteilungsstörung zu kämpfen.
Sie leiden unter Schmerzen und haben Probleme, passende Kleidung zu finden. Häufig erkennen Betroffene die Symptome nicht und versuchen mittels Diäten und Sport die Fettablagerungen zu reduzieren – mit ausbleibendem Erfolg. Was bleibt sind Gefühle wie Scham, Enttäuschung und Frust, was die seelische Belastung meist nur noch vergrößert. Da das Lipödem nicht heilbar ist, stellt die einzig wirksame Behandlungsmethode die Fettabsaugung dar, welche die krankhaften Fettzellen entfernt. Da Betroffene unter starken physischen und psychischen Schmerzen leiden, wäre es nur naheliegend, dass die Krankenkassen die Kosten für eine solche Liposuktion übernehmen. Doch tatsächlich werden über 90 Prozent der Anträge auf Kostenübernahme von den Kassen abgelehnt.
Dazu gibt es auch einen aktuellen BGH Beschluss vom 20. Juli 2017:
Der Bundesausschuss hat am 20. Juli beschlossen, dass die Fettabsaugung als Behandlungsmethode bei Lipödem gelistet wird und durch Studien untersucht wird. Die Studien werden belegen, dass die Fettabsaugung die einzig dauerhaft wirkungsvolle Behandlungsmethode bei einem Lipödem ist. 2022 haben wir dann das nächste Mal die Chance darauf, dass diese Behandlungsmethode endlich von den Krankenkassen übernommen wird!
https://www.g-ba.de/institution/presse/pressemitteilungen/698/
Entstehung
Was die genauen Ursachen von Lipödemen sind, ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass die Fettverteilungsstörung erblich bedingt ist und im Zusammenspiel mit hormonellen Auslöser entsteht. Lipödeme treten häufig in der Pubertät, nach einer Schwangerschaft oder während den Wechseljahren auf. Wichtig zu erwähnen ist, dass sowohl schlanke, wie auch fettleibige Frauen von einem Lipödem betroffen sein können. Übergewicht gehört also nicht zu den Ursachen, kann aber den Verlauf der Krankheit negativ beeinflussen.
Diagnose
Das Lipödem bleibt deshalb so oft unentdeckt, weil die Fettverteilungsstörung häufig mit Fettsucht oder einem Lymphödem verwechselt wird. Auch kommen viele Frauen gar nicht auf die Idee, dass das Lipödem für die Fettpolster verantwortlich ist. Sie triezen sich mit einer Diät nach der anderen und stehen unter permanentem Leidensdruck, weil sie einfach nicht abnehmen. Die Diagnose des Lipödems erfolgt anhand einer Erhebung der Krankheitsgeschichte, Anschauen, Abtasten sowie gegebenenfalls auf Basis eines Ultraschallbefunds. Um zu erkennen, ob es sich um ein Lymphödem oder Lipödem handelt, hilftder sogenannte Stemmer-Test.Lässt sich die Haut an Zehen- oder Fingerfalten anheben, handelt es sich wahrscheinlich um ein Lipödem, funktioniert dies nicht, spricht dies für ein Lymphödem.
Wer diagnostiziert ein Lipödem?
Doch wer diagnostiziert, ob es sich um ein Lipödem handelt? Anke Klesper erklärt Ihnen, wer für die Diagnose eines Lipödems zuständig ist.
Hinweise auf das Lipödem
Folgende Symptome sind Hinweise auf ein Lipödem:
Fettvermehrung an Hüften, Oberschenkeln und Unterschenkeln bei schlankem Oberkörper und schlanken Füßen, in einigen Fällen sind auch die Oberarme betroffen
Ungleichmäßige Fettverteilung
Druckschmerz (oft erst in fortgeschrittenen Stadien)
Neigung zu blauen Flecken
Schweregefühl in den Beinen (verstärkt bei warmem Wetter, langem Stehen sowie langem Sitzen)
Knotige Haut und Cellulite
X-Beine
Kalte Hautoberfläche
Die Stadien des Lipödems
Beim Lipödem unterscheidet man drei verschiedene Stadien:
Stadium I:
Hautoberfläche glatt, Unterhaut verdickt, Fettstruktur feinknotig
Stadium II:
Hautoberfläche uneben, Fettstruktur grobknotig
Stadium III:
Gewebe zusätzlich härter, großflächig deformierende Fettlappen
Die Typen des Lipödems
Das Lipödem kann ebenfalls in 5 Typen untergliedert werden:
Typ I: Fettgewebsvermehrung im Bereich von Gesäß und Hüften, das sogenannte Reiterhosenphänomen
Typ II: Das Lipödem reicht bis zu den Knien, Fettlappenbildungen im Bereich der Knieinnenseite
Typ III: Das Lipödem reicht von den Hüften bis zu den Knöcheln
Typ IV: Arme und Beine mit Ausnahme der Füße und Hände betroffen
Typ V: Lipolymphödem mit vermehrter Wassereinlagerung in Hand- und Fußrücken sowie Fingern und Zehen.
Therapie des Lipödems
Ärzte verordnen häufig Lymphdrainage, Physiotherapie, Bewegungstherapie, Ernährungsumstellung und Flachstrickwaren, bzw. Miederware. Diese Behandlungsmethoden helfen bei einem Lipödem, beseitigen es aber nicht. Sprich, man muss diese Behandlungen dauerhaft in sein Leben integrieren. Spätestens bei dem ständigen Tragen von Flachstrickwaren wird die Lebensqualität eingeschränkt und der Zustand nur – mal mehr, mal weniger – verbessert. Diese konventionellen Behandlungsmethoden werden von den Krankenkassen getragen, deshalb finden sie auch so häufig Anwendung. Eine modernere Behandlungsmethode stellt die Fettabsaugung dar. Die Liposuktion hilft langfristig, da nicht nur Gewebewasser entfernt, sondern auch das Fettgewebe verringert wird. Das Aussehen normalisiert sich und körperliche sowie psychische Beschwerden werden überwiegend beseitigt.
Liposuktion bei Lipödem
Die Liposuktion stellt die einzig dauerhafte Behandlungsmethode bei Lipödem dar. In manchen Fällen reicht eine Operation, in schweren Fällen müssen jedoch mehrere Eingriffe durchgeführt werden, bis die krankhaften Fettzellen entfernt sind. Die derzeit am häufigsten angewendete Methode zum Fettabsaugen bei Lipödem ist die Tumeszenzmethode. Bei dieser Form der Liposuktion wird eine große Menge an Flüssigkeit in das Fettgewebe injiziert, wodurch sich das Fettgewebe bestmöglich lockert. Die Fettzellen können so leichter aus dem Bindegebe gelöst werden. Das Fett kann abgesaugt werden, ohne das umliegende Gewebe zu verletzen. Um Lymph- und Blutgefäße zu schonen und Narbenbildung zu vermeiden, werden besonders dünne Kanülen benutzt. Die vibrationsassistierte Liposuktion im Tumeszenzverfahren stellt seit bereits 15 Jahren eine sichere und dauerhafte Behandlungsmethode für Lipödempatientinnen dar. Die Fettzellen werden entfernt und wachsen nicht mehr nach. Der Oberschenkelumfang kann bis zu 3 Hosen-Größen reduziert werden.
Zu der Anästhesie hat Anke Klesper die häufigst gestellte Frage beantwortet. Wird die Fettabsaugung bei Lipödem in Vollnarkose durchgeführt?
Die Beratung vor der Liposuktion bei Lipödem
Doch bevor Sie sich entscheiden, Ihr Lipödem mit der Liposuktion behandeln zu lassen, ist es wichtig, sich ausreichend zu informieren und beraten zu lassen. Die Beauty Klinik bietet Ihnen hierzu die Möglichkeit ein kostenfreies telefonisches Vorabgespräch zu führen. Dies nutzen vor allem unsere zahlreichen überregionalen Interessenten. Wie Beratungsgespräche in der Beauty Klinik aussehen können und welche Themen besprochen werden müssen, beschreibt Anke Klesper:
Kosten für eine Operation bei Lipödem
Die Kostenspanne einer Liposuktion bei Lipödem ist relativ groß, da die Höhe der Kosten davon abhängt, wie ausgeprägt das Krankheitsbild ist. Es gilt in etwa: Je mehr abgesaugt werden muss, desto höher sind die Kosten. Mit welchen Kosten Sie zu rechnen haben und wie Sie vorab ganz leicht über WhatsApp eine Preisvorstellung erhalten, erklärt Ihnen Anke Klesper:
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Liposuktion bei Lipödem?
In Anbetracht der Tatsache, dass ein Lipödem äußerst belastend und schmerzhaft sein kann, wäre es nur naheliegend, dass die Krankenkassen die Kosten für die einzig kausale Behandlungsmethode, die Liposuktion, übernehmen. Doch die Realität sieht anders aus. Eine völlig schwachsinnige Entscheidung, denn die Behandlungsmethoden, welche die Kasse übernimmt, sind auf die Dauer gesehen viel teurer, als eine Operation.
Anke Klesper gibt Infos zur Kostenübernahme sowie Tipps zum Kosten sparen bei einer Liposuktion bei Lipödem:
Was man nach einer Liposuktion bei Lipödem beachten sollte
Nach einer Liposuktion bei Lipödem sollten verschiedene Maßnahmen der Nachbehandlung berücksichtigt werden. Als Patient sollten sie sich im Anschluss der Fettabsaugung schonen sowie die Beine hochlagern. Dies ist für die Wundheilung und das Abschwellen förderlich. Auch ein Tragen von einem Kompressionsmieder ist notwendig. Wie lange das Mieder nach der Liposuktion getragen werden muss und wie häufig es in Zukunft noch benötigt wird, erklärt Anke Klesper:
Viele Patientinnen fragen sich, mit wie starken Schmerzen sie nach einer Liposuktion zu rechnen haben. Direkt nach der Tumeszenz-Liposuktion hält die Lokalanästhesie noch etwa 12 bis 24 Stunden an, so dass nur mit leichtem Schmerzempfinden und Überempfindlichkeit zu rechnen ist. Doch wie schmerzhaft werden die Tage danach? Anke Klesper geht auf die Intensität der Schmerzen ein und erklärt, wovon diese abhängig ist.
Was ist der Unterschied zwischen einer Liposuktion bei Lipödem und einer normalen Liposuktion?
Wie im vorherigen Video erwähnt, hat das Lipödem Einfluss auf das Schmerzempfinden nach einer Liposuktion. Doch wie sieht eine Liposuktion bei einem Lipödem aus und unterscheidet sich diese von einer normalen Liposuktion?
Können Betroffene nach der OP bei Lipödem vollständig auf Miederware verzichten?
Viele Lipödem Patientinnen sind es leid, Miederware zu tragen. Ob Betroffene nach einer Fettabsaugung bei Lipödem langfristig auf Bestrumpfung verzichten können und von welchen Faktoren dies abhängig ist, beantwortet Anke Klesper:
Im Fazit kann man sagen, dass die Fettabsaugung die einzige dauerhafte Behandlungsmethode bei Lipödem darstellt und unbedingt von den Krankenkassen übernommen werden sollte, da Betroffene stark unter dem Lipödem leiden. Wir sehen jeden Tag glückliche Gesichter von Patienten, die teilweise einen jahrelangen Leidensweg hinter sich haben und nun endlich Befreiung finden. Wir freuen uns sehr, als Spezialisten auf diesem Gebiet zu gelten und freuen uns, dieses Krankheitsbild – wenn auch noch nicht Kassen-unterstützt – erklären und lösen zu dürfen. Prof. Dr. Dr. Bernd Klesper führt täglich Lipödem-Behandlungen durch, klärt Patienten auf und veröffentlicht Fachartikel, während Praxismanagerin Anke Klesper die Servicehotline und Whatsapphotline übernimmt und als Moderatorin für das Lymphnetzwerk tätig ist. Das Lymphnetzwerk bietet allen Betroffenen Information und Austausch mit anderen Lipödem Patientinnen und sämtlichen Spezialisten.
Sie wünschen sich eine schnelle Beratung bei Lipödem? Unsere Frau Anke Klesper und Prof. Dr. Dr. Bernd Klesper stehen Ihnen neben Telefon und Email auch gerne per Whatsapp zur Verfügung.
Wichtige Infos und Kontaktadressen zum Lipödem
BGH URTEIL: https://www.g-ba.de/institution/presse/pressemitteilungen/698/
Lymphnetzwerk: http://www.lymphnetzwerk.de/