9 wichtige Fragen zur Brustvergrößerung beantwortet von Ihren Facharzt Prof. Dr. Dr. Bernd Klesper
Die Entscheidung für eine Brustvergrößerung ist oft mit vielen Fragen und Unsicherheiten verbunden. Wie beeinflussen Implantate die Krebsvorsorge? Welche medizinischen Voraussetzungen sind erforderlich? Und wie wählt man zwischen Eigenfett und Implantaten? In unserem neuesten Artikel erhalten Sie Antworten auf diese und weitere wichtige Fragen. Wir beleuchten die verschiedenen Aspekte einer Brustvergrößerung, von der Sicherheit der Verfahren bis hin zu den erwartbaren Ergebnissen, um Ihnen eine fundierte Grundlage für Ihre Entscheidungsfindung zu bieten.
Ist eine Krebsvorsorgeuntersuchung mit Brustimplantaten möglich?
Eine Brustvorsorgeuntersuchung ist ab einem Lebensalter von 20 Jahren spätestens empfehlenswert und wird auch von den Krankenkassen übernommen. Daher sollte auch jede Frau ab diesem Alter sich jährlich einmal um einen Termin der Krebsvorsorgeuntersuchung bemühen und diese auch durchführen lassen. Bei nicht durch Implantaten vergrößerten Brüsten kann diese Krebsvorsorgeuntersuchung durch Tasten, besser aber durch Mammographie bzw. durch Ultraschall durchgeführt werden. Wenn vor zwei oder drei Jahrzehnten die Mammographie bei der Krebsvorsorgeuntersuchung zur Diagnostik von z.B. Mikroverkalkungsherden das einzig mögliche war, so hat sich in den letzten Jahren der Ultraschall diese erste Stelle von der Mammographie erobert bzw. die Mammographie als einzig mögliche Untersuchungsmethode verdrängt. Die Sensitivität, das heißt die Empfindlichkeit verdächtige Prozesse wahrzunehmen, ist in den letzten Jahrzehnten bei der Ultraschalluntersuchung deutlich besser geworden, sodass eine Ultraschalluntersuchung praktisch gleichwertig zu einer Mammographie ist.
Da eine Mammographie bei einigen Brustvergrößerungen nicht mehr durchgeführt werden kann, ist jetzt eben der Ultraschall das Mittel der Wahl, um eine routinemäßige Krebsvorsorgeuntersuchung bei brustvergrößerten Patientinnen vorzunehmen. Falls es bei einer solchen Untersuchung zu verdächtigen Wahrnehmungen kommt, die durch eine Ultraschallmaßnahme nicht weiter abgeklärt werden können, wird, wie es auch bei einer Mammographie zur weiteren Abklärung notwendig ist, eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt, um letztendlich Gewissheit über den Befund zu bekommen. Deshalb ist, seitdem der Ultraschall eine vergleichbar hohe Sensitivität erreicht hat wie die Mammographie, eine Krebsvorsorgeuntersuchung mit Ultraschall auch nach einer Brustvergrößerung mit Implantaten immer und stets möglich und vor allem sehr sinnvoll.
Welche medizinischen Voraussetzungen müssen für eine Brust-OP gegeben sein
Zum einen kann vorausgesetzt werden, dass jede gesunde Patientin bzw. jeder gesunde Patient eine Brustvergrößerung komplikationsarm und risikoarm erhalten kann. Allerdings sollten Patientinnen mit chronischen Entzündungen von einer geplanten Brustvergrößerung ausgeschlossen werden. Die Blutgerinnung muss darüber hinaus in Ordnung sein. Alle die Blutgerinnung beeinflussenden Medikamente müssen vor einer Brustvergrößerung einige Wochen lang vorher abgesetzt werden. Viele Untersuchungen können in Form eines kleinen Blutbildes und des Quick-Wertes sowie einer sorgfältigen Anamnese ausgeführt werden.
Es darf keine Schwangerschaft bestehen und es sollten keine weiteren Operationen innerhalb der folgenden drei bis vier Wochen geplant sein. Auch sollte natürlich, wenn eine bestehende Schwangerschaft schon ausgeschlossen ist, die Patientin auch seit einigen Monaten nicht mehr stillen, weil erst einige Zeit nach Ende der Stillphase gewährleistet werden kann, dass die Brust nach dem Abstillen eine stabile Form und Größe erhalten hat. Außerdem sollte das Vorliegen von Allergien bzw. insbesondere Medikamentenallergien Berücksichtigung finden und die notwendige Medikation, die im Rahmen der anstehenden Brustvergrößerung eingenommen werden muss, muss darauf eingestellt werden. Falls noch weitere besondere Medikamente, die z. B. auch die Vernarbung beeinflussen können, durch den Hausarzt verabreicht werden, ist es immer notwendig, dass der behandelnde plastische Chirurg sich mit dem Hausarzt in Verbindung setzt und eventuelle Veränderungen in der Medikation gemeinsam mit dem Hausarzt veranlasst. Das Vorliegen einer Zuckerkrankheit (Diabetes Typ I oder Typ II) ist prinzipiell kein Hinderungsgrund für eine Brustvergrößerung. Auch Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises stellen genauso wie eine Multiple Sklerose prinzipiell kein Hinderungsgrund zu einer Brustvergrößerung dar, wenn sie denn durch den Internisten gut eingestellt sind.
Welche Narben entstehen nach der Brustaugmentation und inwiefern sind die Narben sichtbar?
Die Lage der Narbe nach einer Brustvergrößerung ist vom Zugangsweg bei der Brustvergrößerung abhängig. So kann z.B. eine Schnittführung um den Nippel herum gewählt werden. Hierdurch können aber sehr auffällige und sichtbare Narben entstehen. Darüber hinaus lassen die Zugänge über die Nippelregionen auch ein späteres Stillen des Säuglings nicht mehr uneingeschränkt zu. Auch sollte von einer axillären Schnittführung abgeraten werden, da dieser Zugang über die Achsel, eine sichere Implantatpositionierung und eine sorgfältige Blutstillung oftmals nicht zulässt. Ideal ist, unserer Meinung nach, ein Zugang im Bereich der Unterbrustfalte. Dieser Zugang gewährt einen guten Überblick. Man kann jederzeit eine sorgfältige und exakte Blutstillung durchführen und zudem kann das Implantat, egal ob oberhalb oder unterhalb des Brustmuskels, immer exakt positioniert werden.
Die Narbenlinien blassen bald ab und sind im Unterbrustfaltenbereich kaum mehr einsehbar, bzw. werden schnell als eine Art Bügel-BH Abdruck wahrgenommen. Die eigentliche Narbenlänge ist von der Implantatgröße abhängig und beträgt einige Zentimeter. Wobei natürlich große Implantate, größere Zugänge und letztendlich größere Narben verursachen. Um eventuell entstehende seltene Narbenwucherungen zu vermeiden, kann nach Abschluss der primären Narbenbildung mit Silikonpflaster bzw. Silikongel gearbeitet werden. Um einer Verfärbung der Narben vorzubeugen, sollten diese daher ca. 12 Wochen nicht einer direkten UV-Strahlung ausgesetzt werden. Beim Sonnen am Strand und auf der Sonnenbank müssen also das erste Vierteljahr nach einer Brustvergrößerung die Narben bitte mit Pflaster abgeklebt werden. Im Verlauf der Abheilung sind die Narben dann schließlich nur noch als blasse Hautlinien zu erahnen.
In welcher Lage sehen Brustimplantate am natürlichsten aus? Vor- oder hinter dem Brustmuskel?
Eine häufig gestellte Frage vor einer Brustvergrößerung ist die nach der Lage des Implantats zum Brustmuskel. Die Antwort ist weder so kompliziert noch so eindeutig, wie viele glauben mögen. Da die natürliche Brust sich vor dem Brustmuskel befindet, ist die „natürliche“ Position des Implantats vor dem Brustmuskel. Allerdings auch nur, wenn man von einer „normalen“, das heißt durchschnittlichen Brustvergrößerung ausgeht und die Patientin genug deckende Weichteile besitzt. Sobald allerdings sehr große Implantatvolumina gewünscht werden und der Weichteilmantel vor dem Brustmuskel allein nicht mehr ausreicht, um eine ausreichende Deckung zu gewährleisten, sollte eine Lage hinter bzw. teilweise hinter dem Brustmuskel gewählt werden. Dadurch wird eine bessere Implantatdeckung speziell im oberen Anteil gewährleistet.
Bei einer nicht zu großen Implantatgröße und einer ausreichenden Weichteildeckung, sollte immer eine Implantatposition vor dem Brustmuskel angestrebt werden, da auf dieser Art und Weise der Brustmuskel erhalten bleiben kann und die Brustvergrößerung sich somit deutlich weniger invasiv gestaltet, als wenn der Brustmuskel abgelöst werden müsste, um das Implantat dahinter zu platzieren. Der Brustmuskel bleibt somit lebenslang noch als kräftiger Muskel erhalten und dies wird auch im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung stets als sehr positiv angesehen. Deshalb ist, falls die gewünschte Implantatgröße und die Dicke des Weichteilmantels es zu lassen, die Lage vor dem Brustmuskel stets die natürlichere und die weniger invasivere Position. Falls aber die gewünschte Implantatgröße die Kapazität des deckenden Weichteilmantels vor dem Brustmuskel übersteigt, muss hinter bzw. partiell hinter dem Brustmuskel gearbeitet und der Brustmuskel somit geopfert werden. So wird eine gute Weichteildeckung im oberen Implantat Anteil erreicht, auf Kosten eines gesunden Brustmuskels. Welche dieser beiden Implantatpositionen jeweils zum Einsatz kommt, die natürlichere oder die invasivere OP-Methode, muss mit einem erfahrenen Operateur besprochen und beurteilt werden. Dabei wird die Gesamtsituation zunächst vermessen und mithilfe des Pinch-Tests die Weichteilsituation bewertet, sodass nach Erarbeitung der Wunschgröße des Implantats, eine genaue Empfehlung abgegeben werden kann, um ein optimales kosmetisches Ergebnis bei der Patientin zu erzielen.
„Mit Eigenfett oder mit Implantaten?“ - Was ist besser?
Beide Brustvergrößerung-Methoden haben sicherlich entscheidende Vor- und Nachteil, allerdings wird das Urteil, wenn eine kosmetische Brustvergrößerung geplant ist, klar und eindeutig.
Der Gewebeaufbau mit Eigenfett ist eine gut erforschte Methode, die sich schon seit Jahrzenten bewährt hat. Sie hat allerdings, neben den üblichen chirurgischen Risiken und Nebenwirkungen, ihre klaren Grenzen. So ist der Einheilungsprozess schlecht vorhersehbar, das heißt man kann kaum abschätzen, wie viel des transplantierten Fettgewebes letztendlich anwächst und auf Dauer für eine Gewebevermehrung bzw. für eine Brust-OP zur Verfügung stehen wird. Daher ist besonders zu beachten, dass ja meist nicht nur eine Seite vergrößert, sondern dass man es immer mit zwei Brüsten zu tun hat. So kommt es eben zu einer Verdopplung des Risikos:
- Man weiß nicht wie viel Fett auf einer Seite anwächst
- Man weiß nie, ob die andere Seite genau so gut, oder genau so schlecht anwächst, sodass letztendlich auch bei sehr guten Voraussetzungen immer ein seitenungleiches Ergebnis erreicht werden kann und man am Ende möglicher Weise zwei unterschiedlich große Brüste erzielt.
Darüber hinaus kann es bei der Eigenfetttransplantation zu den üblichen chirurgischen Komplikationen kommen, wie etwa Einblutungen, Entzündungen, Narbenbildung. Wobei speziell die letzte Komplikationsmöglichkeit, die Vernarbung des transplantierten Fettgewebes, die ohne weiteres nicht beeinflusst oder gesteuert werden kann, zu großen Komplikationen bei der Mammographie und auch im Ultraschall, im Rahmen der regelmäßigen Krebsvorsorgeuntersuchungen führen kann. So kann es im Rahmen der Einheilung des transplantierten Eigenfettes zu einer Vernarbung und Verkalkung kommen, die im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung nur schwer zu differenzieren ist. Darüber hinaus wird von Expertenseite aufgrund der wenig vorhersehbaren Einheilung, von einer Eigenfetttransplantation über 100 ccm allgemein abgeraten. Bedenkt man nun, dass eine „normale“ und durchschnittliche Brustvergrößerung ab einem Volumenzuwachs von ca. 260-300 ccm startet, wird letztendlich sehr klar, wieso Experten von einer Brustvergrößerung mit Eigenfett eindeutig abraten.
Dem gegenüber hat eine Brustvergrößerung mit modernen Implantaten eindeutige Vorteile. So kann die erreichte Brustvolumenvergrößerung von vornherein klar beziffert bzw. anprobiert und ausprobiert werden. Die Patientin ist sich klar darüber was sie erwartet, was sie wünschen kann und mit welchen figürlichen Veränderungen sie rechnen darf. Zudem muss die moderne Generation von Brustimplantaten nicht mehr ausgewechselt werden bzw. hat eine lebenslange Garantie, sodass, falls es zu einem Brustimplantatwechsel kommen sollte, bedingt durch ein beschädigtes Implantat, dieses kostenfrei gestellt wird vom Hersteller. Daher ist eben die Brustvergrößerung mit lebenslang garantierten Implantaten der Eigenfetttransplantation deutlich überlegen.
Was kann man mit einer Brustvergrößerung erreichen?
Jede Frau wünscht sich eine attraktive und formschöne Brust. Die Realität sieht jedoch oftmals anders aus: Durch Geburten, Stillen und Diäten entsteht bei vielen Patientinnen ein Hautüberschuss und die Brüste beginnen zu hängen. Doch: Durch das passende Implantat kann man kann die Brust in gewisser Weise wieder zurück in ihre alte Form versetzen. Man kann ihr damit wieder mehr Fülle geben und die Brust somit anheben. Hier kommt es allerdings auf die Wahl der richtigen Implantatgröße, der Implantatform bzw. des Implantattyps an unter genauer Berücksichtigung der anatomischen Gegebenheiten.
Es sollte nicht durch eine übertriebene Implantatgröße der Hingucker schlechthin werden, man kann aber mit einer dezenten Ergänzung des Eigengewebes durch das passende Implantat den Aufbau des Brustgewebes, eine Volumenzunahme und auch eine Straffung erreichen. So kommt die Patientin weg von den oval hängenden Brüsten, hin zu einer runderen volleren Form, die das Körbchen besser füllt. Dies wiederum führt zu mehr Attraktivität und zu einem besseren Selbstwertgefühl. Mehrfache Individuelle Anproben zur genauen Bestimmung des persönlichen Volumenaufbaues und der Brustform bzw. der passenden Implantatgröße sind vor einer operativen Brustvergrößerung unter Mitwirkung eines erfahrenen plastisch kosmetischen Chirurgen unbedingt notwendig und sind wichtige Grundlage für das Gelingen einer vollkommenen Brustvergrößerung und die Basis einer hohen Patientenzufriedenheit.
Wie Nachhaltig ist eine Brust-OP mit Implantaten?
Die Haltbarkeit einer Brustvergrößerung hängt vor allem von zwei Dingen ab: Zum einen natürlich vom deckenden Weichteilmantel, das heißt je besser der deckende Weichteilmantel ist, umso weniger sind das Bindegewebe belastet und umso länger ist das Ergebnis einer Brustvergrößerung haltbar. Unterstützt werden kann das zum einen durch das häufige Tragen eines Sport-BH. Denn je häufiger ein Sport-BH getragen wird, je kürzer die Zeit ist, wo das Implantat „ungestützt“ ist, um so dauerhafter ist das Ergebnis. Negativ kann sich allerdings ein häufiges Joggen oder häufige Dauerläufe auswirken, da dies eine besondere Belastung für das Brustgewebe mit sich bringt. Zum anderen kann das natürlich auch durch die Implantatgröße beeinflusst werden. Das heißt je kleiner die gewählte Implantatgröße ist, umso weniger Last kommt auf die Weichteile und umso weniger ist die Belastung durch die Implantate auf die Brusthaut und die Brustform im Laufe der Jahre einzuschätzen.
Ein weiterer Aspekt ist die Haltbarkeit der Implantate. Deshalb werden in der Beauty Klinik an der Alster seit 2009 nur noch Implantate mit einer lebenslangen Garantie eingesetzt. Bei diesen Implantaten wird vom Hersteller davon ausgegangen, dass die Implantate immer intakt bleiben und auch nicht nach 10 oder 12 Jahren ausgewechselt werden müssen, wie das früher der Fall war. Diese neuartigen Implantate laufen nicht mehr aus. Das liegt an der Implantatfüllung, die nicht mehr aus flüssigem Silikon besteht, sondern es wird ein vernetztes Silikon als Implantatfüllung verwendet. Dieses vernetzte Silikon kann nicht mehr die Implantathülle durchdringen und hat einen noch besseren Tastcharakter als es beim flüssigen Silikon der alten Implantattypen der Fall war. Trotzdem ist es natürlich wichtig, dass auch nach einer Implantation einmal pro Jahr eine Vorsorgeuntersuchung durchgeführt wird. Die Vorsorgeuntersuchung kann nach einem Brustaufbau teilweise noch mit einer Mammographie, oftmals besser jedoch mit Ultraschall oder mit einer Magnetresonanztomographie (MRT) vorgenommen werden.
Können Brustimplantate auslaufen?
Es muss unterschieden werden, zwischen den älteren Brustimplantaten, die vor 2009 hergestellt wurden und den modernen, aktuell eingesetzten Implantaten. Die älteren Implantate hatten das Problem, dass sie mit den Jahren ausliefen. Da mit einem Auslaufen gerechnet wurde, war die Lebensdauer auf ca. 10 bis 12, längstens bis zu 15 Jahre begrenzt. Daher sollte man regelmäßige Untersuchungen machen, ob es bei diesen älteren Implantaten schon zu einem Auslaufen gekommen ist oder noch nicht. Besser ist es allerdings die Implantate des älteren Typs nach 10 Jahren regelhaft auszuwechseln. Bei den neuen Implantaten muss nicht mehr mit einem Auslaufen gerechnet werden, ohne dass man es allerdings zu 100% ausschließen kann. Aber deshalb übernehmen viele Hersteller eine lebenslange Austauschgarantie. Falls also der nicht sehr wahrscheinliche Fall des Auslaufens auftreten sollte, würden die Implantate kostenfrei ausgewechselt. Wie kommt es zur Garantie? Das liegt daran, dass die neuen Implantate mit einem vernetzten Silikon befüllt sind, welches die äußere Implantathülle nicht durchdringen kann. Das war bei den älteren, vor 2009 hergestellten Implantaten immer wieder der Fall, weil sie mit flüssigem Silikon befüllt waren, statt mit Vernetztem.
Letztendlich ist es sehr wichtig, wenn man beabsichtigt eine Brustvergrößerung machen zu lassen nur Implantate mit einer lebenslangen Garantie auszuwählen. Das heißt z.B. Implantate eines Herstellers der drei großen Firmen wie Mentor, Eurosilicon oder Allergan. Bei diesen Implantattypen übernimmt der Hersteller eine lebenslange Garantie. Hier muss mit keinem Austausch gerechnet werden, da es sehr unwahrscheinlich ist, dass die Implantate auslaufen.
Was muss vor einer Brustoperation geklärt werden?
Sicherlich müssen verschiedene Maßnahmen bedacht werden, wenn man sich auf eine Brustvergrößerung vorbereitet. Wenn zum Beispiel Medikamente eingenommen werden, die nicht mit einer komplikatonsfreien Brustvergrößerung vereinbar sind. So müssen gerinnungshemmende Medikamente vor einer geplanten OP abgesetzt werden. So darf kein Marcumar eingenommen werden und auch keine Schmerzmittel, die die Blutgerinnung beeinträchtigen. Diese sollten eine gewisse Zeit vor dem operativen Eingriff abgesetzt werden. Zum Beispiel sollte Acetylsalicylsäure (ASS) etwa zwei Wochen vor dem Eingriff abgesetzt werden, da auch dieses Medikament eine negative Auswirkung auf die Gerinnung hat und dadurch eine Nachblutung begünstig werden kann. Das bedeutet, dass der Hausarzt, der die Medikation veranlasst hat mit ins Boot geholt wird. Ob und in welchem Rahmen diese gerinngungsbeeinträchtigenden Medikamente abgesetzt werden können, so dass ein risikoarmer Eingriff gewährleistet werden kann, muss oftmals der Hausarzt mitentscheiden.
Weiter sollte beachtet, dass man unmittelbar nach der Brustvergrößerung etwa zwei Tage nicht mit Hausarbeit belastet werden sollte. Das heißt, dass man sich ein bis zwei Tage nach der OP für Zuhause eine Unterstützung suchen sollte, die einem die Alltagsarbeiten abnehmen kann, wenn man durch die OP zu sehr beeinträchtigt ist. Ansonsten ist es wichtig ein aktuelles kleines Blutbild und eine Gerinnungsuntersuchung (Quick-Wert, INR) vor der Brustvergrößerung in Auftrag zu geben. Eine gynäkologische Untersuchung ist ebenfalls notwendig, wenn diese nicht schon im Vorfeld stattgefunden hat. Ansonsten muss eine gynäkologische Untersuchung regelmäßig, auch nach dem Eingriff einer Brustvergrößerung, durchgeführt werden. Zudem gibt es noch einige Nahrungsergänzungsmittel wie z.B. Knoblauchkapsel, Vitamin D, Johanniskrautöl und Kurkuma die im Verdacht stehen Gerinnungsprobleme zu machen, auch diese sollten eine gewisse Zeit (ca. 2-3 Wochen) vor der Brustvergrößerung abgesetzt werden.
Insgesamt ist es angeraten, dass man sich nach der Brustvergrößerung etwa acht bis zehn Tage Urlaub nimmt, um sich danach wieder problemlos beruflich eingliedern zu können. Acht bis Zehn Tage sollten dabei für einen „Schreibtischjob“ reichen, wenn man aber an der Arbeitsstelle härter körperlich beansprucht wird, dann sollte man über eine Auszeit von 12 bis 14 Tagen nachdenken.